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Das finnische Unternehmen verzeichnet Verluste, sowohl an der Börse, als auch am Image.

 

Aus europäischer Sicht sind die Meinungen geteilt. Erst stellte sich die EU-Kommission auf Seiten des Nokia-Konzerns, nun versichert sie Hilfe für die Beschäftigten in Bochum. Laut dem Kommissionspräsidenten Barosso könnten diese Mittel dafür aus dem Sozialfond[1] kommen.[2] Barosso stellte zudem klar, dass er die Vorgänge bei Nokia als „nachvollziehbar“ hält, denn ,,wenn der Konzern [—] nach Deutschland verlagern könne, müsse [—] es auch von Deutschland nach Rumänien gehen“[3] Dadurch kam es, das 2300 Mitarbeiter in Deutschland direkt betroffen sind, hinzu kommen weitere indirekte Betroffene.

Unter Berufung der, höchst umstrittenen, Bild-Zeitung auf die Regierungs- und Kommissionskreise, dass Deutschland kein Geld aus Globalisierungsfonds[4] beantragen kann, da dies nur geschehen könnte, wenn die Jobverlagerungen außerhalb der EU stattfinden würden. Nur der Umweg über die Eu-Sozialfonds könne Hilfe möglich machen..

Der Kommissionspräsident Barosso wies jegliche Mitschuld der Eu im Fall Nokia zurück. Er festigte seinen Standpunkt, dass die Verlagerung der Nokia-Produktion nichts mit den EU-Subventionen zu tun habe: „Für Subventionen gebe es keine Förderung“[5] Bei Nokia wurden 2300 Arbeitsplätze mit jeweils 40.000 Euro subventioniert. Doch laut Alfred Boss vom Kieler Institut für Wirtschaft, seien diese Subventionen „verlorenes Geld“, da sie Arbeitsplätze nicht dauerhaft sichern.

Der Vorstand von Nokia Juha Äkräs versicherte der „Wirtschaftswoche“, dass die Schließung des Werkes unausweichlich war, da das Werk veraltet ist. Des Weiteren gab er an, dass „man sich gegen weitere Investitionen in Deutschland entschied“[6] Jedoch wirft die Düsseldorfer Landesregierung dem finnischen Unternehmen Tricksereien im Umgang mit den Subventionen vor. Demnach sollen die Berichte über die Zuschusszuwendung lückenhaft gewesen sein, die Zahlen der Arbeitsplätze wurden beschönigt[7] Des Weiteren führt sie an, dass bei Schließung des Werkes in Bochum, der Konzern 41 Millionen an Subventionen zurückzahlen müsse. Nokia hat seit 1985 rund 100 Millionen Euro Subventionen erhalten.

Die Nordrhein-westfälische Landesregierung will nun, bis 2013, jährlich 200 Millionen Euro an Subventionen ins Ruhrgebiet investieren[8], insgesamt sind dies 1 Milliarde Euro.

Nokia-Vorstand Juha Äkräs begründete zudem nochmals, dass die Schließung des Werkes aus ,,starkem Druck, die Kosten zu senken“ resultierte. Rumänien habe enorme Vorteile, gegenüber Deutschland. Die Menschen dort arbeiten nur für ein Zehntel der deutschen Entgelte. „Selbst wenn sich die Löhne [—] verdoppeln oder verdreifachen, lohnt sich das“[9]

Entgegen dieser Meinung wettern nun viele bekannte Politiker gegen das Unternehmen Nokia. SPD-Vorsitzende Kurt Beck und Grünen-Fraktionschef Fritz Kuhn riefen indirekt zum Boykott auf.[10] Kuhn sagte dem ,,Kurier am Sonntag“, dass Verbraucher schärfer darauf reagieren müssen. Viel drastischer verlangt es der EU-Industriekommissar Verheugen. Er fordert Konsequenzen aus der Schließung des Nokia-Werkes in Bochum. Staatliche Subventionen an private Unternehmen sollen europaweit abgeschafft werden. Zudem wirft Verheugen dem finnischen Unternehmen Managementfehler vor. „Nokia gibt Anlass über die staatliche Subventionspolitik nachzudenken [—]. Das Geld solle in Bildung, Ausbildung und [—] Infrastruktur gesteckt werden“[11] Michael Hartung, Chef des Deutschen Instituts für Markenbewertung, gibt an, dass die Imageschäden für Nokia enorm sind und ein Umsatzdämpfer von 10 bis 15 Prozent in Deutschland zu erwarten ist.[12] Nokia ist aber kein Einzelfall. Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer sagte: „ Wir befürchten, dass sich dieser Trend fortsetzt und weitere Arbeitsplätze [—] abgebaut werden“[13]

Erschwerend kommt hinzu, dass wenn die Herstellung ins Ausland abwandere, die Forschungs- und Entwicklungsabteilungen ebenfalls abwandern werden.[14] Die Zahl der Beschäftigten in der Telekommunikationstechnik ist von 80.000 im Jahr 2000 auf nur 57.5000 im Jahr 2007 gesunken.[15]

Hans-Werner Sinn, Direktor des Münchner Ifo-Instituts sagte, dass „die Herstellung der Vorprodukte [—] verloren gehen, man konzentriere sich auf die Endstufen“[16]

Das Resultat: Arbeitsplätze für Ingeneure und Manager, jedoch nicht mehr für den gemeinen Arbeiter.

Links zu weiteren ausführlichen Quellen:

[1] Soziales Auffangnetz der EU zur Unterstützung regionaler Schwächen

[2] Aus dem Artikel: EU bietet Nokia-Mitarbeitern Hilfe an

[3] Zitat aus: EU bietet Nokia-Mitarbeitern Hilfe an

[4] Unterstützt Menschen und Firmen, die durch Globalisierungsmaßnahmen benachteiligt wurden

[5] Zitat Barosso’s aus der Bild-Zeitung

[6] So Juha Äkräs der Zeitung Wirtschaftswoche (CDU)

[7] Laut Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsministerin Christa Thoben

[8] Informationen aus dem Focus

[9] So Juha Äkräs dem Focus

[10] Entnommen der Bild am Sonntag

[11] So Günter Verheugen der Welt am Sonntag

[12] So Hartung der Bild am Sonntag

[13] So Scheer der Bild am Sonntag

[14] Entnommen dem Artikel „Verheugen wettert gegen Subventionen für Firmenansiedelung“

[15] Nach Bitkom-Angaben

[16] Zitat Hans-Werner Sinn’s aus der Bild am Sonntag

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  • Keine
  • Maik: Es sing(k)t für Sie das Niveau.
  • Mormonensindscheiße: Mormonen sind alle scheisse!!! Auswanderung nach Amerika??? Was is das des fürn scheiss. Wer bitte glaubt son mist. Man merkt dass die Amis (in den U
  • Maik: So unterschiedlich find ich das gar nicht. Ich find nur eine Ausschlussbestätigung völlig überflüssig. Es ist für mich durchaus nachvollziehbar